elusory fabric

Optische Apparatur
48 Stofffiguren weiß, Motor, Stroboskop, Trägerapparat metall
360 cm Durchmesser



Wie bereits in früheren Arbeiten trägt auch das Werk elusory fabric in seinem Kern eine, durch eine subjektive Wahrnehmungsverschiebung ausgelöste, künstlich erschaffene Realität.
Termini wie Aneignung, performativer Prozess und Inszenierung von Abwesenheit bilden das Fundament ihrer künstlerischen Auseinandersetzung.

Ausgehend von einer Found Footage Filmsequenz, aufgezeichnet von den Brüdern Lumière 1896, welche Loïe Fuller (1862 - 1928) als Serpentinentänzerin zeigt, werden die assoziativen Tanzgebärden interpretiert und im dreidimensionalen Raum mittels einer analogen Bewegtbildapparaturreins-zeniert.




"Die Techniken der Auflösung der Form, die Zersetzung der realistischen Kontur, die Neigung zur losen Verknüpfung von Einzelimpressionen und die durch - scheinbaren Zufall geleiteten Gefühlsimpulse - finden ihre Entsprechung in Loïe Fullers Tanz."  
vgl. Brandstetter, Gabriele: Loïe Fuller. Tanz. Licht-Spiel. Art Nouveau,Freiburg, (Hrg.) Rombach Gmbh + Co Verlagshaus KG, (1989), S.103            


elusory fabric transferiert das Prinzip des Zoetropes in den dreidimensionalen Raum. Ein Rotor setzt plastische, ausgehärtete Stoffskulpturen in Bewegung, die sich durch die Anwednung des stroboskopischen Effekts und die Nachbildwirkung des menschlichen Auges animieren.
In diesem inszenierten Spiel aus Licht und Bewegung oszillieren die Stoffgebilde an der Grenze zwischen Anwesenheit und Abwesenheit, entziehen sich durch ihr transparentes Wesen ohne semantische Mitte jeglicher Greifbarkeit und erzeugen durch die sich scheinbar auflösende Form einen Ort des Begehrens am Übergang zwischen Körper und Raum.

 
 Videodokumentation


Ausstellungsansicht, Diplompräsentation Kunstuniversität Linz