Objekt
45,4 x 8,1 x 7,6
Die
Basis der künstlerischen Auseinandersetzung des Projekts N°14
bildet das generelle Interesse an Fragen bezüglich der visuellen
Wahrnehmung, ihren Gesetzen und das überschreiten oder dehnen ihrer
Grenzen.Als
Model des dreidimensionalen Objektes dient der Sessel Thonet Nr.14,
welcher sich nicht nur in gestalterischer Hinsicht als spannend
erweist, sondern auch konzeptionell die Arbeit unterstützt und die
Rahmenbedingungen für den designhistorischen Diskurs festlegt.
Thonets
„Stuhl Nr. 14“, heute Modell 214, gilt als der traditionelle
Stuhl für Wiener Kaffeehäuser und ist das meistproduzierte
Sitzmöbel der Welt. Bis 1930 wurde der Stuhl bereits 50 Millionen
mal verkauft.[...] Entscheidend
für diesen Erfolg war nicht nur die unverwechselbare Optik der
gebogenen Holzleisten. Der Möbeltischler Michael Thonet setzte bei
diesem Modell auf das Bausatz-Prinzip. Der Kaffeehausstuhl besteht
aus nur sechs Holzteilen, plus zehn Schrauben und zwei Muttern. Er
wurde industriell hergestellt, verpackt, verschifft und erst am
Bestimmungsort zusammengeschraubt. Das machte den Stuhl
vergleichsweise billig und damit weltweit zum Bestseller. […] Thonet
war der Erste in seiner Branche, der im 19. Jahrhundert den Schritt
vom Handwerker zum Industriellen wagte. Sein „Stuhl Nr. 14“ nahm
vieles vorweg, was im Möbelbau heute selbstverständlich ist.
[…]vgl. www.designwissen.net
So wird
bei dem Projekt N°14 der 1859 auf Serienproduktion
hin entwickelte und erstmals aus maschinell gebogenen Buchenstäben
gestaltete Kaffehausstuhl „ Konsumstuhl Nr. 14“,(Pakete
mit 1m³ enthielten 36 zerlegte Stühle) zum Kernstück eines
künstlerischen Objekts, welches ausschließlich - durch die
Komplexität der Form an Sich - mittels 3D Druckverfahren, aus dem
virtuellen Entstehungsraum als Einzelstück in die Realität gebracht
werden kann.
Videodokumentation
Mit den Ausmaßen von 500x120x80 benötigt das organisch anmutende Objekt viel Raum um mit genug Abstand eine Betrachtung der gesamten Einheit zu ermöglichen. Die Arbeit lädt ein, diese durch ihre Umrundung zu erkunden und sich selbst und andere Subjekte im unmittelbaren Umfeld in Beziehung zu dem Kunstwerk zu setzen.
Der Punkt der perfekten Illusion - dem genauen Abbild des Kaffehausstuhls - wurde so gewählt, dass, würde der/die BetrachterIn auf einem baugleicher Stuhl gegenüber Platz nehmen, würde er/sie den Thonet Stuhl Nr. 14 vor sich sehen können.
Um eine
irritierende Ebene erweitert sich das Objekt in so fern, dass der
Schattenwurf ein Eigenleben zu entwickeln scheint. Das tatsächlich
Gesehene und das in unserer Erfahrung Gespeicherte stehen in Spannung
zu einander, da die vermeintlichen Formen in keiner Realtion zu den
am Boden geworfenen Schatten stehen.
Support/
3D modelling: Joseph Reitsberger
Diese Projekt wurde u.A. durch ein Förderstipendium der Kunstuniversität Linz finanziert.Ausstellungsbeteiligung: Best Off 13 / Kunstuniversität Linz
Kunstzeit 21 / Raum der Stille